Evaluation zum Europäischen Qualifikationsrahmen vorgelegt

Die Europäische Kommission legte jetzt einen Evaluierungsbericht vor, der die Bewertungen zur Anwendung des Europäischen Qualifikationsrahmens (EQR) in den teilnehmenden Staaten im Zeitraum 2017 bis 2022 zusammenfasst. Aufgenommen sind darüber hinaus die Ergebnisse einer öffentlichen Konsultation, die dazu durchgeführt wurde.

In ihrer Evaluierung kommt die Kommission zu dem Schluss, dass sich der EQR als Referenzpunkt für ein besseres Verständnis von Qualifikationen in ganz Europa etabliert hat, insbesondere im Bereich der formalen allgemeinen und beruflichen Bildung. Dieser Erfolg spiegele sich in einer breiten Umsetzung dieses Rahmen wider, meinen die Autor*innen, nicht nur, dass die überwiegende Mehrheit der EQR-Länder (36 von 38) ihre nationalen Rahmenpläne auf den EQR bezogen hätten, sondern die Verfügbarkeit von Informationen und die Sichtbarmachung von Lernergebnissen hätten sich verbessert.

Sie sehen auch in der globalen Reichweite des Europäischen Rahmens einen Erfolg. Der Qualifikationsrahmen habe Anregungscharakter für nationale Qualifikationsrahmen (NQR) auf der ganzen Welt. Außerdem würde eine Reihe von EU- und nationalen Politiken und Instrumenten für die Transparenz von Kompetenzen und Qualifikationen an dem Rahmen ausgerichtet, heißt es in den Schlussfolgerungen.

Aus der Evaluierung geht hervor, dass die bestehenden EQR-Strukturen und -Prozesse in den Mitgliedstaaten wichtig sind, um das Vertrauen zwischen den Ländern zu gewährleisten. Deshalb seien diese Strukturen beizubehalten und kontinuierliche Aktualisierungen und Verbesserungen in einer sich verändernden Qualifikationslandschaft erforderlich. In der Praxis ist das Instrument hauptsächlich ein Transparenzinstrument für im formalen Bereich erworbene Qualifikationen. Damit Qualifikationen, bei denen es sich nicht um vollwertige formale Bildungs- und Ausbildungsqualifikationen handele, in NQR integriert werden können, bedarf es weiterer Unterstützung, so die Analyst*innen. Außerdem empfehlen sie, den Bereich des nicht-formalen Lernens aufzunehmen. Angesichts der dringenden Notwendigkeit, den bestehenden Fachkräftemangel zu beheben, halten sie es für wichtig, das Transparenzinstrument auf die Weiter- und Umschulungsprogramme auszuweiten.

Sie schlagen vor, den EQR stärker für Arbeitgeber*innen, Arbeitnehmer*innen und Studierende nutzbar zu machen. Der EQR habe zwar für Interessenträger, die sich mit Qualifikationen befassen, einen klaren praktischen Wert, die breite Öffentlichkeit sei sich über seine Relevanz und seinen weiteren potenziellen Nutzen immer noch nicht hinreichend im Klaren, unterstreichen sie. Die Empfehlung lautet daher, zu überlegen, wie die Informationen über den EQR, den NQR und die darin enthaltenen Qualifikationen mithilfe der Digitalisierung besser zugänglich gemacht werden könnten. Ferner könnte die Verwendung des EQR und der NQF zur Unterstützung der Anerkennung von Qualifikationen stärker gefördert werden.

Die „Bewertung der Empfehlung des Rates vom 22. Mai 2017 zum Europäischen Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen“ liegt in englischer Sprache vor. Darüber hinaus gibt es eine Zusammenfassung der Ergebnisse in deutsch.

European Consulting Group