Jahresbericht zur innereuropäischen Mobilität von Arbeitskräften vorgelegt

Die Europäische Kommission veröffentlichte jetzt den Jahresbericht über die Arbeitsmobilität innerhalb der EU und den Ländern der Europäischen Freihandelszone. Das Dokument mit dem Titel „Annual report on intra-EU labour mobility“ bietet Einblicke in die in den EU- und EFTA-Ländern beobachteten Trends auf der Grundlage von Daten aus den Jahren 2021 und 2022.

Diese Trends werden in drei Kapiteln zu Fragen des Anteils mobiler Fachkräfte, zur Arbeitsmarktbeteiligung und der Integration von Menschen, die aus einem anderen EU-Staat kommen, um zu arbeiten, und zur Übertragung von Rentenansprüchen innerhalb der Union.

Insgesamt blieb die Zahl der EU-Migrant*innen im erwerbsfähigen Alter in den letzten fünf Jahren konstant, schreiben die Autor*innen. In 2022 lag die Zahl der mobilen Arbeitskräfte bei 9,9 Millionen Menschen von insgesamt 13,7 Millionen EU-Bürger*innen aller Altersgruppen, die in einem anderen EU-Staat lebten. Trotz eines Anstiegs um 7 % sowohl bei den Zuzügen in als auch bei den Fortzügen aus EU- und EFTA-Ländern im Jahr 2021 habe die Mobilität noch nicht wieder das Niveau von vor der Pandemie im Jahr 2019 erreicht, heißt es.

Die Zuwanderer aus der EU und EFTA in die Gemeinschaft sind überwiegend jung und männlich. 58 % der Personen, die von der Freizügigkeit aus Beschäftigungsgründen profitieren, waren im Jahr 2021 männlich. Die war besonders die ost- und mitteleuropäischen Zielländer wie Polen, Bulgarien und Litauen ausgeprägt. Außerdem sind die Neuankömmlinge aus der EU und der EFTA tendenziell jünger. Dies wird so interpretiert, dass diejenigen, die sich noch in der Anfangsphase ihrer beruflichen Laufbahn befinden, einen Umzug bevorzugen. In den nordischen Ländern und den Niederlanden ist der Anteil der jüngsten Altersgruppe (20- bis 34-Jährige) am höchsten.

Auch die wichtigsten Herkunfts- und Zielländer der mobilen Arbeitskräfte sind über die Jahre hinweg ziemlich gleichgeblieben. An der Spitze der Herkunftsländer stehen Rumänien, aus denen 25 % aller EU-Migrant*innen kommen, gefolgt von Polen mit 12 % und Italien mit 10 %. Was das Zielland betrifft, so leben etwas mehr als 33 % der EU-Umzügler*innen im erwerbsfähigen Alter (3,4 Millionen Personen) in Deutschland. Luxemburg hat den höchsten Anteil an Arbeitskräften aus anderen europäischen Ländern im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung (41 %).

Die Zahl der Arbeitskräfte, die in ihr Heimatland zurückkehren, ist dagegen gestiegen. Im Jahr 2021 kehrten schätzungsweise 656.000 Menschen in ihr Heimatland zurück, was einem Anstieg von 11 % gegenüber 2020 entspricht. Rumänien ist das Land, in dass die meisten Personen zurückgekehrt sind, mit 119.000 Personen.

Die Beschäftigungsquote der EU-Zuwanderer lag in dem Zeitraum bei 77 %, und damit höher als die der Inländer (75 % Beschäftigungsquote) und Drittstaatsangehörige (69 %). Die höchsten Beschäftigungsquoten von EU-Bürger*innen aus einem anderen EU-Staat wurden in 2022 in Zypern, den Niederlanden (beide 85 %), der Schweiz (83 %) und Deutschland (81 %) festgestellt, die niedrigsten in Griechenland (57 %) und Italien (61 %).

Die häufigsten Berufe unter den mobilen europäischen Bürger*innen waren auf EU-Ebene Berufe mit niedrigeren Qualifizierungen (19 %), Angehörige der freien Berufe (18 %) und Dienstleistungs- und Vertriebsmitarbeiter*innen (16 %). Der größte Beschäftigungssektor für die europäischen Arbeitskräfte war das verarbeitende Gewerbe (15 %). Dabei verzeichnete der Bereich Information und Kommunikation laut Bericht einen bemerkenswerten Zuwachs, aber auch der Sektor Transport und Lagerung. Das entspricht der einer erhöhten Nachfrage nach Fachkräften in diesen Feldern.

Zur Ergänzung des Berichts steht eine Zusammenfassung mit Graphiken zur Verfügung.

European Consulting Group