Follow-up Maßnahmen zum Europäischen Jahr der Jugend 2022 angekündigt

Gestern legte die Europäische Kommission eine Mitteilung vor, in der sie neue Maßnahmen in der europäischen Politik zugunsten junger Menschen ankündigt.

Diese stützen sich nach Aussage der EU-Behörde auf Erkenntnisse aus dem Europäischen Jahr der Jugend 2022. In jenem Jahr fanden mehr als 13.000 Aktivitäten statt, informiert sie, die von über 2.700 Akteuren innerhalb und außerhalb der EU organisiert wurden.

Mit den angekündigten Maßnahmen soll die jugendpolitische Dimension in den Prioritäten und der Politik der EU weiter gestärkt werden. So gibt es ressortbezogene Initiativen im Bereich Jugend, aber auch Vorschläge für weitere auf die Jugend ausgerichtete Aktionen in einer Reihe von Politikfeldern. Dazu gehören u.a. die Gesundheit, Umwelt und Klima, Bildung und Ausbildung, Beschäftigung und Inklusion.  

Die zuständige Kommissarin Iliana Ivanova stellte vor diesem Hintergrund mehrere Vorhaben in der Pressekonferenz heraus, wie

  • den EU-Qualitätsrahmen für Praktika 2024 aktualisieren und dabei Fragen wie gerechte Entlohnung und Zugang zum Sozialschutz berücksichtigen,
  • die Arbeiten an einem gemeinsamen europäischen Hochschulabschluss im Jahr 2024 im Einklang mit der europäischen Hochschulstrategie voranbringen,
  • Leitlinien zum Wohlergehen in der Schule ausarbeiten, die 2024 veröffentlicht werden sollen,
  • Freiwilligenangebote für junge Menschen im Zusammenhang mit dem grünen Wandel ausbauen, dafür sollen Fördermöglichkeiten für das Europäische Solidaritätskorps 2024 über „Horizont Europa“ aufgestockt werden.

Darüber hinaus wird angekündigt, die Möglichkeit prüfen zu wollen, im Rahmen von Erasmus+ Mikrozuschüsse für die Arbeit an gemeinsamen Projekten junger Menschen zu gewähren. Diese Form von niedrigschwelligen Zuschüssen mit geringem Geldwert wurden von einigen nationalen Agenturen wohl während des Europäischen Jahres getestet.

Iliana Ivanova, Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend bei der Pressekonferenz, Quelle: Europäische Kommission

Die Umsetzung der ALMA-Initiative (aim, learn, master, achieve) wird weitergeführt, ein Instrument für Praktika und Freiwilligenaufenthalte im anderen EU-Land für benachteiligte junge Menschen im Alter von 18 bis 29 Jahren.  

Außerdem will die Kommission mit den EU-Mitgliedstaaten und Regionen bei der Umsetzung der Programme der Kohäsionspolitik 2021-27 vor allem in den Bereichen zusammenarbeiten, von denen junge Menschen als Zielgruppen entsprechend den ermittelten Bedürfnissen in den Fördergebieten profitieren. In den Arbeiten zur Entwicklung einer Zukunftsvision für den ländlichen Raum soll die Beschäftigung junger Menschen mehr Gewicht erhalten.

Dann steht als Teil der Strategie für die Rechte von Menschen mit Behinderungen ein neues Beschäftigungspaket auf dem Plan, das eine Reihe von Leitlinien und Praktiken zur Erleichterung der Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen enthalten wird.

Mit Blick auf den Beitritt, sollen die zuständigen Behörden in den westlichen Balkanländer weiterhin bei der Umsetzung der Jugendgarantie nach dem Vorbild der EU unterstützt werden. Ähnliche Ansätze werden auch in den Nachbarländern der EU über das zuständige EU-Programm gefördert, um jungen Menschen mehr Optionen zu bieten, die sich weder in der Schule noch in der Ausbildung befinden.

Ergänzend zur Mitteilung gibt es ein sogenanntes “staff working document”, das Einzelheiten zur Durchführung, zu den wichtigsten Ergebnissen sowie zu den Rückmeldungen zum Europäischen Jahr der Jugend 2022 enthält.

European Consulting Group