Europe on the move – Europäische Kommission möchte die grenzüberschreitende Lernmobilität in Europa stärken

Die Europäische Kommission veröffentlichte diese Woche einen Vorschlag für eine Empfehlung des Rates, durch den die grenzüberschreitende Mobilität von jungen Menschen und Fachkräften weiter ausgebaut werden soll. Die grenzüberschreitende Mobilität zu Lernzwecken ist ein Kernthema für den europäischen Bildungsraum und regelmäßig Gegenstand neuer Initiativen.

Es ist bekannt, dass Lernmobilität eine wertvolle Erfahrung ist, durch die vor allem Menschen Wissen und Kompetenzen erwerben, die sie für ihren Bildungsweg und ihre persönliche und berufliche Entwicklung brauchen können. Außerdem stärkt die Erfahrung oft auch das bürgerschaftliche Engagement und die soziale Inklusion. Es gibt eine Reihe von EU-Förderprogrammen und nationalen Fonds, die Austauschmaßnahmen und Lernaufenthalte in einem anderen Staat unterstützen. Trotzdem scheint der Anteil der Europäerinnen und Europäer, die diese Angebote wahrnehmen, weiterhin gering zu sein. Ein Begleitdokument zu der Empfehlung gibt Auskunft über Daten und Trends zur Frage des Lernens über Grenzen hinweg.

Iliana Ivanova, Europäische Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, Quelle: Europäische Kommission

Die vorgeschlagene Empfehlung des Rates „Europa in Bewegung – Mobilitätsangebote zu Lernzwecken für alle“ zielt darauf ab, die Mobilität in allen Bereichen der allgemeinen und beruflichen Bildung weiter zu stärken. Mitgliedstaaten sind aufgefordert, die Mobilität zu Lernzwecken innerhalb der EU zu einem festen Bestandteil aller Bildungs- und Ausbildungswege zu machen, von der Schul- und Berufsbildung, insbesondere der Lehrlingsausbildung, über die Hochschul- und Erwachsenenbildung bis hin zum Jugendaustausch.

Dafür, so die Kommission, strebe sie noch ehrgeizigere Ziele für das Jahr 2030 an:

  • In der Hochschulbildung sollte der Anteil der Hochschulabsolvent*innen mit Lernmobilitätserfahrung mindestens 25 % betragen.
  • In der beruflichen Aus- und Weiterbildung sollte der Anteil der Lernenden, die von einer Lernmobilität im Ausland profitieren, mindestens 15 % betragen.
  • In allen Systemen der allgemeinen und beruflichen Bildung sowie im Bereich Jugend und Sport sollte der Anteil der Menschen mit geringeren Chancen mindestens 20 % aller Personen ausmachen, die von einer Lernmobilität oder Austauschmaßnahme im Ausland profitieren.

Um dies zu erreichen, sollen die EU-Länder grenzüberschreitende Mobilität zu einem systemischen Bestandteil der Bildung, Berufsbildung und des non formalen Lernens machen. Lernen im Ausland soll ein Standard und integraler Bestandteil der Schul-, Berufs- und Lehrlingsausbildung sowie von Hochschul- und Erwachsenenbildungssystemen sein. So soll sich die Möglichkeit von Auslandsaufenthalten zu Lernzwecken in allen Lehrplänen wieder finden.

Im Annex des Empfehlungsvorschlags sind unter der Überschrift „A policy framework for apprentice mobility“ Anforderungen an die Systeme sowie Unterstützungsmaßnahmen für Auszubildende und Unternehmen aufgelistet, um grenzüberschreitende Lernmöglichkeiten in der Berufsausbildung zu stärken.

Der Vorschlag für die Empfehlung zur Mobilitätsmaßnahmen ist Teil eines Pakets zur Kompetenz- und Fachkräftemobilität. Dies enthält Initiativen, die Europa attraktiver für auswärtige Talente machen und die innereuropäische Mobilität erleichtern sollen. Zu den Maßnahmen gehören ein neuer EU-Talentpool und eine Empfehlung der Kommission zur Förderung der Anerkennung von Qualifikationen und der Lernmobilität.

European Consulting Group