Kinder und junge Menschen müssen mehr Sachverstand in Finanzfragen entwickeln können

Die Europäische Kommissarin für Finanzdienstleistungen, Finanzstabilität und Kapitalmärkte, Mairead McGuinness, kündigte gestern einen gemeinsamen Rahmen von EU und der Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) zu Finanzfragen an, um Kinder und junge Menschen mit mehr Finanzkompetenzen auszustatten.

Ziel ist es, das Know-how junger Menschen zu verbessern, um sie stärker als bisher mit Grundlagen für zukünftige Finanzentscheidungen auszustatten.

Die Europäische Kommission und die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung haben dieses Paket im Kontext des Aktionsplans zur Schaffung einer Kapitalmarktunion von 2020 erarbeitet und nun vorlegt. Maßnahme 7 des Aktionsplans sieht „Mehr Handlungskompetenz für Bürgerinnen und Bürger durch Finanzbildung“ vor. Die Veröffentlichung umfasst ein Dokument mit Erläuterungen zu der Initiative und einen Kompetenzrahmen für Finanzwissen für Kinder und Jugendliche. Der offizielle Startschuss wird am 2. Oktober 2023 bei einer Auftaktveranstaltung in Brüssel gegeben. Das Event, so kündigen die Organisator*innen auf der Homepage an, soll auch online übertragen werden.

Die beiden internationalen Organisationen möchten mit dieser Maßnahme zu einer gemeinsamen Vorstellung in den Mitgliedstaaten und dem Finanzsektor zu der Frage beitragen, welche grundlegenden Kenntnisse und Kompetenzen Kindern und Jugendlichen vermittelt werden sollten. Vor diesem Hintergrund soll der Kompetenzrahmen öffentliche, private und gemeinnützige Akteure bei der Entwicklung von Strategien, Programmen und Lehrmaterial zur Vermittlung von Finanzwissen unterstützen. Dazu werden die Europäische Kommission und die OECD in den nächsten Monaten verschiedene Aktivitäten auf den Weg bringen.

Quelle: https://www.pexels.com/

Eine Eurobarometer-Umfrage zum Finanzwissen von 2023 verdeutlicht die Notwendigkeit, das Finanzwissen in der EU zu verbessern. Die Ergebnisse zeigen nach Aussage der Autor*innen, dass der Sachverstand in der EU insgesamt erschreckend niedrig sei. Junge Menschen verfügten über weniger Kenntnisse im Finanzbereich als ältere Menschen und legten auch ein geringeres Maß an Vorsicht an den Tag. Zugleich fühlten sich junge Menschen stärker von risikoreicheren Finanzinstrumenten wie Kryptowerten angezogen. Auch vertrauten sie den sozialen Medien stärker als Informationsquelle und hätten geringere Sicherheitsbedenken, wenn sie Finanztransaktionen über das Internet oder über Apps tätigen.

Weitere Informationen gibt es auf der Webseite der Kommission zu Finanzkompetenzen.

European Consulting Group