Straßburg: Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte, Europarat und Europäisches Parlament
Mit den ersten Strahlen der Mittwochmorgensonne, die durch die schweren Vorhänge unseres Zimmer drangen, begann der vierte Tag unserer Kapitänsreise. Für den heutigen Tag stand erneut Straßburg auf der Agenda – eine Stadt, die uns mit ihrem reichen europäischen Erbe erwartete. Die kommenden Stunden versprachen ein tieferes Eintauchen in die bedeutendsten Institutionen Europas, die in hier heimisch waren.
Straßburg, ein geografischer Ort des Friedens, manifestierte das Wesen Europas wie keine andere Stadt es vermochte. Hier hatten die Grundlagen der Menschenrechte ihre Wurzeln geschlagen und waren behutsam gepflegt worden. Gemeinsam mit dem Kapitän begaben wir uns aufs Neue hinaus in die verwinkelten Gassen Straßburgs, um das Ile-Becken zu erkunden, jenen Ort, der die symbolträchtigsten europäischen Institutionen beherbergte.
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte rückte in den Fokus, während wir mehr über die Rolle des Europarates als Hüter der Menschenrechte erfuhren. Uns wurde ein Tor zur Geschichte und zur Arbeit dieser Institution geöffnet, einer Einrichtung, die sich mit Hingabe dem Schutz der Menschenrechte, der Unterstützung der Demokratie und der Bewahrung der Rechtsstaatlichkeit in ihren 46 Mitgliedsstaaten widmete, darunter auch die 27 Mitglieder der Europäischen Union. Der Leiter der deutschen Delegation, Herr Müller Eischner, empfing uns mit offenen Armen und erwies sich als leidenschaftlicher Verfechter der Menschenrechte.
Unsere Erkundung führte uns schließlich in das imposante Palais de l’Europe, das Hauptgebäude des Europarates. Dieses imposante Bauwerk, ein Werk des französischen Architekten Henry Bernard, erhob sich stolz im Herzen des europäischen Viertels Straßburgs. Hier flatterten die Flaggen der 46 Mitgliedsländer im Wind, als Zeichen ihrer europäischen Einheit.
Die Errungenschaften des Europarates, von der Abschaffung der Todesstrafe bis zur Stärkung der Menschenrechte, von der Bekämpfung von Diskriminierung und Rassismus bis zur Verteidigung der Meinungsfreiheit und der Gleichstellung der Geschlechter, faszinierten uns zutiefst. Unabhängige Überwachungsmechanismen wurden etabliert, um sicherzustellen, dass diese Ziele umgesetzt und beachtet werden. Der ehemalige Generaldirektor, Herr Schumann, empfing uns und enthüllte die Geschichte und die Essenz des Europarates – von seiner Geburtsstunde im Jahr 1949 mit nur zehn Mitgliedern bis zu seiner heutigen Größe von 46 Staaten. Er betonte die institutionelle Unabhängigkeit des Europarates im Vergleich zu „Brüssel“ – der EU-Kommission und dem EU-Parlament – und die Bedeutung dieser klaren Trennung beider Institutionen. Herr Schumann, wir sind Ihnen zutiefst dankbar für Ihre Zeit und die äußerst bereichernden Informationen, die Sie mit uns geteilt haben.
Im Anschluss an unseren Besuch im Europarat statteten wir auch dem Europäischen Parlament einen Besuch ab und wohnten einer Sitzung im Plenarsaal der Abgeordneten bei.
Nach diesem intensiven Tag lud uns Straßburg ein, ihre Schönheit weiter zu erkunden. Eine kurze Stadtführung führte uns zum Straßburger Münster, zum Münsterplatz, ins malerische Viertel „La Petite France“ und in die historische Altstadt.
Der Tag neigte sich langsam seinem Ende entgegen und während wir entlang der mit Blumen gesäumten Uferpromenaden flanierten, sinnierten wir über die Bedeutung dieses Tages und die Geschichten, die wir erlebt hatten.
Nach einem köstlichen Abendessen brachen wir erneut auf, der Kapitän und wir, um die Reise nach Offenburg anzutreten. Dieses Land, oft als die „Toskana Deutschlands“ bezeichnet, enttäuschte nicht mit seiner natürlichen Schönheit, seinem milden Klima und den vielen sonnigen Tagen, die hier die besten Weine gedeihen ließen.
In den bequemen Sitzen des Kapitäns genossen wir die Rückfahrt ebenso wie die gesamte Reise. Müde, aber erfüllt von den Erlebnissen des Tages, sanken wir schließlich in unsere Betten, bereit für die nächsten Abenteuer, die auf uns warteten.