Kapitänsfahrt 2023 – Tag 2

Von Offenburg nach Freiburg im Breisgau

Die Morgensonne blinzelte durch die Vorhänge des Offenburger Hotels „Die Zauberflöte“, als wir uns aus unseren Betten erhoben, ausgeruht von einer erholsamen Nacht. Ein neuer Tag brach an und mit ihm die Vorfreude auf das, was vor uns lag. Heute sollte es weitergehen, der Kapitän und seine Begleiter hatten Freiburg im Visier – eine Stadt, von der wir schon lange gehört hatten und die wir nun endlich erkunden wollten.

Die Fahrt nach Freiburg verlief reibungslos, der Kapitän führte das Steuer mit ruhiger Hand. Schließlich erreichten wir unser Ziel, die mittelalterlichen Gemäuer von Freiburg, die uns mit offenen Armen empfingen. Schon lange hatten wir den Wunsch, diese Stadt zu besuchen, und heute war es endlich soweit. Durch die kopfsteingepflasterten Gassen des mittelalterlichen Zentrums von Freiburg wanderten wir, begleitet von einem sachkundigen Führer, der uns die reiche Geschichte dieser Stadt näherbrachte. Die Geschichte von Freiburg war geprägt von turbulenten Zeiten – Bauernkriegen, Reformation und dem ständigen Kampf um die religiöse Vorherrschaft in der Region. Die Spuren vergangener Konflikte und Machtwechsel waren noch immer in den historischen Gemäuern zu spüren. Besonders der Einfluss Frankreichs hatte tiefe Spuren in Freiburg hinterlassen, nicht nur politisch, sondern auch kulturell, wie in der Gastronomie und im Weinbau.

Kapitänsfahrt 2023 - Tag 2 - Freiburg

Doch obwohl die Geschichte der Stadt faszinierend war, war unser Hauptziel nicht die historische Erkundung. Wir hatten eine Mission – Vertreter von Agenturen zu treffen, die sich auf Nachhaltigkeit spezialisiert hatten. Die „aifora – Agency for Sustainability“ und das „Freiburg Future Lab“ waren unsere Anlaufstellen. Die Stadt Freiburg hatte sich seit den 70er Jahren einem „Green City Konzept“ verschrieben, das sich aus der ersten Anti-Atomkraft-Bewegung Deutschlands entwickelt hatte. Wir diskutierten über Nachhaltigkeitsfragen auf lokaler Ebene, über verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen, die Verbindung zwischen Stadt und Umland, die Zusammenarbeit von Kommunalverwaltungen und Zivilgesellschaft. Im Bezirk Vauban konnten wir anschauen, wie die Freiburger eine ehemalige Kaserne der Wehrmacht und später der Amerikaner umgewandelt haben in einen ökologischen Bezirk mit viel Grün, viel Spielraum und verkehrsberuhigten Straßen.

Kapitänsfahrt 2023 - Tag 2 - Freiburg

Unsere Köpfe waren gefüllt mit neuen Gedanken, als der Tag langsam zu Ende ging. Doch bevor wir uns zur Ruhe begeben konnten, wartete noch ein besonderes Highlight auf uns. Eine kurze Fahrt führte uns zum Weingut Schloss Ortenberg. Dort erwartete uns eine kleine Weinprobe, die den perfekten Abschluss dieses ereignisreichen Tages bildete. Und so kosteten wir den köstlichen Wein und blickten dabei auf den Tag zurück, während die Sonne dem Horizont entgegen ging.

In diesen Abendstunden wurden Ideen für ein Konsortium geschmiedet, mit dem wir im Erasmus Plus Programm tätig werden wollen. Darüber später mehr! Müde, aber erfüllt von den Erfahrungen des Tages kehrten wir schließlich zurück in unser Quartier. Die Nacht fiel über Freiburg, während wir uns auf die kommenden Abenteuer vorbereiteten, die uns auf dieser Kapitänsfahrt noch erwarten sollten.

Wissenswertes zu Freiburg im Breisgau

Die Geschichte von Freiburg im Breisgau reicht bis in das 11. Jahrhundert zurück, in welchem die Stadt erstmals urkundlich erwähnt wurde. Ihre Geschichte ist geprägt vom Mittelalter und den Bauernkriegen, der Reformation und dem Kampf um religiöse die Vorherrschaft in der Region (Basel und Strasbourg sind protestantisch, Freiburg katholisch), dem anschließenden 30-jährigen Krieg und dadurch bedingt von ständig wechselnden Besatzungen und Machthabern (Schweden, Spanien, Frankreich, die Habsburger).

Freiburg liegt im Südwesten Deutschlands, in der Region Baden-Württemberg, nahe der Grenze zur Schweiz und zu Frankreich. Im Mittelalter war Freiburg ein bedeutendes Zentrum des Handels und der Bildung. Die Albert-Ludwigs-Universität, gegründet im Jahr 1457, ist eine der ältesten Universitäten im deutschsprachigen Raum und hat die Entwicklung der Stadt als Bildungszentrum maßgeblich geprägt.

Die Stadt war Teil des Heiligen Römischen Reiches und später des Großherzogtums Baden. Im 19. Jahrhundert erlebte Freiburg eine Phase der Industrialisierung und des wirtschaftlichen Aufschwungs. Während des Zweiten Weltkriegs erlitt Freiburg schwere Schäden, insbesondere durch Luftangriffe. Nach dem Krieg wurde sie wieder aufgebaut und modernisiert. Heute ist Freiburg eine lebendige Universitätsstadt, die für ihre historische Altstadt mit gut erhaltenen mittelalterlichen Gebäuden, ihre Kultur, ihre Weinproduktion und ihre Umweltfreundlichkeit bekannt ist. Die Stadt liegt in einer malerischen Region am Rande des Schwarzwaldes und zieht Touristen aus aller Welt an.

Insbesondere ist der Einfluss Frankreichs auf Freiburg und das gesamte Baden hervorzuheben, nicht nur politisch, sondern auch kulturell. Dies zeigt sich unter anderem in der Alltagskultur und der Lebensart, der Gastronomie und im Weinbau. Die Besatzung Freiburgs und Badens nach dem 2. Weltkrieg durch französische Truppen endete erst Anfang der 1990er Jahre. Heute ist Freiburg eine bedeutende Universitätsstadt (30.000 Studierende bei 200.000 EinwohnerInnen). Seit Mitte der 1970er Jahre verfolgt die Stadt zunehmend ein „Green City Konzept“, ausgehend von der ersten Anti-Atomkraft- Bewegung Deutschlands. Sie richtete sich gegen den Bau eines Kernkraftwerks in Whyl am Kaiserstuhl, vor den Toren Freiburgs. 

Insgesamt ist die Geschichte von Freiburg im Breisgau geprägt von ihrer Lage an wichtigen Handelsrouten, ihrer Bildungstradition und ihrem kulturellen Reichtum. Die Stadt hat sich im Laufe der Jahrhunderte zu einem bedeutenden kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum in Süddeutschland entwickelt.

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