Europäisches Parlament stimmt für ESF+-Verordnung

Das Europäische Parlament hat am Dienstag endgültig dem Europäischen Sozialfonds+ zugestimmt, einem wichtigen Instrument, mit dem die EU in den kommenden sieben Jahren Menschen bei der Bewältigung wirtschaftlicher und sozialer Herausforderungen unterstützen möchte.

Der „Europäische Sozialfonds+“ (ESF+) mit einem Gesamtbudget von 88 Milliarden Euro wird eine wichtige Rolle bei der Umsetzung des Aktionsplans zur Europäischen Säule sozialer Rechte und bei der Bekämpfung der sozioökonomischen Auswirkungen der Pandemie spielen.

Während der Verhandlungen sicherte das Parlament zusätzliche Mittel für Investitionen in Jugendbeschäftigung und die Bekämpfung von Kinderarmut. Diese Gelder kommen zwei von der Corona-Pandemie besonders stark betroffene Personengruppen zu Gute.

Mitgliedstaaten mit einem über dem EU-Durchschnitt liegenden Anteil an jungen Menschen, die zwischen 2017 und 2019 nicht in Beschäftigung, Bildung oder Ausbildung (NEET) waren, sollten mindestens 12,5 % ihrer ESF+-Mittel für die Weiterbildung oder Arbeitsplatzsuche dieser Menschen ausgeben. Andere Mitgliedstaaten sollten ebenfalls Gelder für junge Menschen aus dieser Gruppe bereitstellen, vorzugsweise durch die Umsetzung der verstärkten Jugendgarantieprogramme.

Mitgliedstaaten, die zwischen 2017 und 2019 einen über dem EU-Durchschnitt liegenden Prozentsatz an Kindern hatten, die von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht sind, sollten mindestens 5 % ihrer ESF+-Mittel in die direkte Unterstützung von Kinderbetreuung, Bildung, Gesundheitsversorgung und angemessenem Wohnraum für benachteiligte Kinder investieren. Alle Mitgliedstaaten sind verpflichtet, in die Bekämpfung von Kinderarmut zu investieren.

Auf Initiative des Parlaments wird mindestens ein Viertel der Mittel für Maßnahmen zur Förderung der Chancengleichheit für benachteiligte Gruppen eingesetzt, einschließlich marginalisierter Gemeinschaften wie Roma und Drittstaatsangehörige. So sollen Hindernisse auf dem Arbeitsmarkt abgebaut, Diskriminierung bekämpft und gesundheitliche Nachteile reduziert werden.

Neben anderen Fonds wurde der derzeitige Europäischer Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligten Personen (FEAD) in den neuen ESF+ integriert. Nach den neuen Regeln müssen alle Mitgliedstaaten mindestens 3 % ihrer Mittel für Nahrungsmittel und grundlegende materielle Hilfe ausgeben, um extreme Armut und damit soziale Ausgrenzung zu bekämpfen.

European Consulting Group