EU-Kommissar Schmit setzt sich für die Nutzung der ESF-Mittel für junge Menschen und soziale Integration ein.

In einem Brief, der an Arbeitsminister Hubertus Heil und Ministerin Franziska Giffey gerichtet ist, setzt sich Nicolas Schmit, EU-Kommissar für Arbeit und Soziale Rechte, für die Verwendung von Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds zur Förderung junger Menschen und sozialer Integration ein. Der Inhalt des Schreibens lautet:

„Sehr geehrte Minister,

Ein Jahr nach Beginn des COVID-19-Ausbruchs ist Europa immer noch mit dessen nachteiligen sozioökonomischen Folgen konfrontiert. Sowohl die direkten als auch die indirekten Auswirkungen der Pandemie werden mittel- bis langfristig weiterhin erhebliche Auswirkungen auf alle Mitgliedstaaten haben und das Risiko einer zunehmenden Jugendarbeitslosigkeit, Kinderarmut, sozialer Ungleichheit und Ausgrenzung bergen, wenn wir nicht entschlossen handeln.

Junge Menschen sind hiervon überproportional betroffen. Von Dezember 2019 bis Dezember 2020 hat die Jugendarbeitslosigkeit in der EU trotz des weit verbreiteten Einsatzes von Kurzzeitarbeitssystemen um 3 Prozentpunkte zugenommen. Damit steigt die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen auf über 3,1 Millionen. Die Jugendarbeitslosigkeit war konstant und signifikant höher als die der erwachsenen Bevölkerung (über 25). Die jüngsten Zahlen zeigen einen Unterschied von über 10 Prozentpunkten (17,8% gegenüber 6,6% im Dezember 2020).

Kinderarmut ist in allen Mitgliedstaaten vorhanden. Im Jahr 2019 war mehr als jedes fünfte Kind, d.h. 18 Millionen Kinder, in der gesamten EU von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht, wobei einige Mitgliedstaaten besonders hohe Zahlen meldeten. Die Covid-19-Krise macht es Kindern noch schwerer, Chancengleichheit beim Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie Bildung und Gesundheitsversorgung zu genießen und so später im Leben ihr volles Potenzial auszuschöpfen.“

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European Consulting Group